„Gladenbeck-Bronzen“

Historie

Nachdem in Berlin in den vergangenen Jahrhunderten die Fertigkeit des Bronzegusses fast in Vergessenheit geraten war, konnte sich diese alte Handwerkstechnik im Laufe des 18./19.Jahrhunderts wieder in der Stadt etablieren. Mit der Entwicklung Berlins zu einem Zentrum des Bronzegusses ist vor allem der Name Hermann Gladenbeck verbunden.

1850 hatte er seine eigene Firma gegründet und sich auf den Guss von Großplastiken spezialisiert. Zunächst im Bezirk Mitte im alten königlichen Gießhaus ansässig, zog die Firma 1888 nach Freidrichshagen und wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Im 19.Jahrhundert erfreuten sich die Reduktionen bedeutender Plastiken großer Beliebtheit, sie wurden von zahlreichen Firmen in unterschiedlichsten Formaten und Materialien angeboten. Die Aktiengesellschaft Gladenbeck konnte auf diesem Gebiet durch sorgfältig ausgeführte Bronzegüsse überzeugen.

Mit dem Wandel in der Kunst verlor sich am Anfang des 20.Jahrhunderts jedoch das Interesse an Reduktionen wilhelminischer Kunst, die Aktiengesellschaft Gladenbeck ging 1926 in Konkurs. Für den umfangreichen Bestand an Metallmodellen begann eine langjährige, verlustreiche Odyssee.

Jedoch haben sich einige dieser wertvollen und alten Originalmodelle erhalten. Von den damals mehr als 5.000 Formmodellen befinden sich ca. 240 Stück im Besitz der Bronzegiesserei Frank Herweg, nach denen heute wieder gegossen wird.